Liebe Schwestern und Brüder,
die Auferstehung Jesu Christi ist sozusagen das Urdatum unseres christlichen Glaubens. Aus der Auferstehung ergibt die zentrale Hoffnung des Christentums: dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Am Ende des irdischen Lebens steht nach österlicher Überzeugung nicht das Nichts, sondern die Fülle Gottes (vgl. Joh 10,10).
Den Predigern früherer Generationen war deshalb sehr daran gelegen, in ihren Osterpredigten die Leute zum Lachen zu bringen. Wenn es schon schwer fällt, den Sieg Jesu über den Tod mit dem Verstand zu erfassen, sollte der Tod wenigstens kräftig ausgelacht werden. Im Gelächter sollte sich die Zuversicht Bahn brechen, dass der Tod das Nachsehen hat und das Leben siegt. Dieses Osterlachen, wie man es nannte, wurde im 14. Jahrhundert allgemeiner Brauch in den Kirchen vor allem Süddeutschlands. Um die Leute zum Lachen zu bringen, war vielen Predigern und Priestern jedes Mittel recht. Sie erzählten Witze, führten sogar kleine komische Szenen auf. Wie diese: Ein Pfarrer gackerte wie ein Huhn und holte dann unter dem Talar ein Ei hervor. Die Priester lebten frei nach Wilhelm Busch: Was belacht wird, ist erlaubt!
Lassen Sie uns gemeinsam über den Tod lachen, den Tod auslachen. Er ist der Angeschmierte, der betrogene Betrüger. Für das Osterlachen 2021 habe ich folgende Witze für Sie zusammengestellt:
Ihr Pfarrer Paul
Osterwitze 2021
- „Würden die Christen erlöster aussehen, würden auch mehr an die Erlösung glauben“, sagte Nietzsche. Ein Predigtlehrer erklärte den angehenden Predigern: „Wenn Ihr vom Himmel predigt, lasst Euer Gesicht strahlen. Wenn Ihr von der Hölle predigt, da genügt Euer normales Aussehen.“
- Noah hatte wieder einmal auf der Arche nach dem Rechten gesehen und traf seine Frau in der Küche an. „Sag mal, meine Liebe, wir hatten doch von allen Tieren zwei mit in die Arche genommen, also auch zwei Puter. Ich habe aber nur einen gefunden.“ „Tja, mein Lieber“, erwiderte seine Frau, „du vergisst: wir haben gestern Abend gegrillt.
- Ein Antiquitätenhändler entdeckt auf demTrödelmarkt vier alte Holzfiguren. Weil religiöse Altertümer sich immer besonders gut verkaufen, stellt er sie in sein Schaufenster mit einem Schild „die vier Evangelisten“. Bald findet sich ein Käufer, aber nur für eine Figur. Sofort ändert der pfiffige Händler das Schild in „die heiligen drei Könige“. Als wieder eine einzelne Figur verkauft ist, bietet er die restlichen beiden als „die Apostel Petrus und Paulus“ an. Es findet sich ein Interessent für den „Paulus“. Beim Umräumen fällt die letzte Figur um und zerbricht in zwei Teile, Kopf und Rumpf. Am nächsten Tag steht im Schaufenster eine kopflose Statue, daneben der Kopf auf einem Silbertablett – und ein Schild: „Johannes der Täufer nach der Enthauptung“.
- Nach der Sonntagsmesse auf dem Kirchplatz: „Jetzt kann ich wieder laufen!“ ruft Frau König ihrer Freundin zu. Der Pfarrer, der noch die Kirchenbesucher verabschiedet, wird sofort hellhörig. „Ist ein Wunder geschehen?“ wendet er sich ihr sofort zu. „Nein, Herr Pfarrer. Aber Sie haben so lange gepredigt – jetzt ist der Bus wieder weg!“
- Ein Dominikaner begegnet einem Trappisten, der einen Papagei auf der Schulter trägt. Interessiert fragt der Dominikaner den Trappisten:“Spricht der auch?“ – „Das weiß ich nicht.“ antwortet der Papagei.
- Ein altes Ehepaar stirbt zufällig am selben Tag. Gemeinsam kommen sie zum Himmelstor und werden von Petrus empfangen. Er macht mit ihnen eine Rundfahrt durch die himmlischen Gefilde. Bei einer Villa halten sie an. „Ihr wart immer gut zueinander und habt fest im Glauben gestanden. Die Villa gehört euch.“ Die beiden sind beeindruckt. Der Mann aber macht sich Sorgen: „Wer soll denn das große Grundstück pflegen? Ich etwa?“ – „Nein,“ beruhigt ihn Petrus, „ein Gärtner gehört natürlich dazu.“ – „Und wer putzt die Fenster?“ fragt die Frau. Petrus antwortet: „Bitte machen Sie sich keine Sorgen! Eine Hausgehilfin, eine Köchin und ein Butler gehören selbstverständlich zur Ausstattung Ihrer Villa!“ Da schaut der Mann seine Frau strafend an und sagt: „Du immer mit deinen blöden Herztropfen! Das hätten wir schon vor zehn Jahren haben können!“