Knapp 90 Besucher erlebten am Freitag, 17.11. einen interessanten und gleichzeitig berührenden Erzähl-Abend im Pfarrheim in Lachen-Speyerdorf.
Für die meisten war das Format sicherlich ungewohnt und neu. Zwei erfahrene „Erzähler“ – Herbert Adams und Stefan Schwarzmüller – zogen die Besucher in ihren Bann. Ulrich Fischer, der zu den Weinen Interessantes zu erzählen hatte, beeindruckte mit einer breiten Weinauswahl und vielfältigen Hintergrundinformationen.
So war schon die erste Erzählung des Auszugs aus Ägypten für alle sehr bewegend: Man hatte gleich Bilder und Nachrichten Geflüchteter vor Augen, deren Schicksal oft nicht im gelobten Land endet. Mucksmäuschenstill war es im Pfarrsaal, als Herbert Adams auf pfälzisch die Geschichten erzählte. Die Hochzeit zu Kanaan war geprägt von der Wiederholung der Frage „Maria, wie hat er das denn gemacht, Wasser zu Wein?“. Und Maria erzählte detailliert vom Brautkleid, dessen Muster und der schönen Feier.
Zwischen den Erzählungen gab es immer wieder einen Wein mit einem biblischen Namen (Glaube, Liebe, Hoffnung; Paradeis; Himmelreich) und Erläuterungen, etwa warum neuer Wein nicht in alte Schläuche darf.
Besonders beeindruckend wurde die Abendmahlgeschichte von Stefan Schwarzmüller aus Sicht des Weines erzählt. Weiterhin war es – auch nach dem fünften Wein mucksmäuschenstill.
So erzählte Schwarzmüller, wie der Wein überrascht von der Auswahl beim Einkauf durch die Apostel war („Wieso gerade ich“). Besonders spannend wurde der Blick des Weines auf Jesus aus dem Becher bei den Einsetzungsworten geschildert.
Diese Perspektivwechsel machten die Geschichten so interessant und begeisterten die Zuhörenden.
Die vielfältige Weinauswahl bot einige Überraschungen: Der pilzresistente Satin Noir, der naturvergorene Gewürztraminer und zur Abendmahlgeschichte ein Wein von den Golanhöhen haben die Erzählungen sehr gut untermalt.
Das Fazit aller Besucher: Es war ein tief beeindruckender Abend, viele hoffen auf eine Fortsetzung.
Denn in der Bibel sind noch viele Geschichten gesammelt, die es wert sind, erzählt zu werden.
Die Erzähler verzichteten übrigens auf ein Honorar. Der Erlös wird stattdessen als Spende an MISEREOR überwiesen.