Liebe Mitglieder der Pfarrei Heilig Geist in Neustadt/ Weinstraße, mit dem 24.07.24 ist es 100 Tage her, dass wir Malteser mit dem Menüservice (MMS) in der Gemeinde St. Peter und Paul Heimat gefunden haben.
Es war ein langer, bisweilen ernüchternder Weg, der am 15.April mit dem Start des Dienstes sein gutes Ziel gefunden hat.
Als ich irgendwann einmal die Idee hatte, einen neuen Standort anzugehen, hatte ich keine Vorstellung davon, wie lange sich dies hinziehen könnte. Es gab interne Bedenken, Wechsel in der Leitung unseres Bezirks und dann das große Thema „Corona“. Als ich nach drei Wochen für mich feststellte, dass dieser Virus uns länger beschäftigen würde und wir mit unserem Dienst und den betagten wie auch gesundheitlich zum Teil belasteten Kunden mittendrin waren, rückte das Vorhaben zunächst in den Hintergrund.
Im Frühjahr 2022 intensivierte ich die Suche nach einem Standort wieder, wurde aber nicht fündig. In einem Gespräch zu einem völlig anderen Thema, in dem Pfarrer Paul die Idee einer Malteser Jugendgruppe in Hambach vorgestellt wurde, fiel eine Anmerkung zu meiner Suche nach möglichen Räumlichkeiten für den Aufbau eines neuen Standortes.
Diese Anmerkung fiel gleichnishaft nicht zwischen die Dornen und Disteln, sondern auf fruchtbaren Boden. Es war zwar noch eine kleine Wanderung, die über Diedesfeld und Lachen-Speyerdorf, dann endgültig ins Pfarrer-Nardini-Heim nach Geinsheim führte.
Wir waren inzwischen im Anfang 2023 angekommen und es fiel auf, dass der erforderliche Strom nicht reichen würde. Mit reichlich Engagement und Eigenleistung wurde ein Graben gezogen, ein Loch durch die Wand gebohrt und seitens der Stadtwerke Neustadt/W zügig eine Versorgung geschaffen. Konvektomaten wurden nur bis an die Türe geliefert und standen dort mit einem Gewicht von 250kg/ Stck. Diese waren dann breiter als angegeben und passten, endlich im Gebäude, nicht durch die Küchentüre. Und dann die Personalsuche.
Viele Male war ich im Pfarrer-Nardini-Heim, sah die eingerichtete Küche und dennoch konnte es nicht losgehen. Zum Jahreswechsel begann ich zu überlegen, wie alles im Fall des Falles rückabgewickelt werden könnte. Und dann platzte im neuen Jahr der Knoten, es fand sich ein tolles Team vor Ort und der Start konnte konkret geplant werden. Das ist nun schon 100 Tage her.
Ich nehme das als Anlass, einen Dank auszudrücken: Dieser gilt den damaligen Räten und dem (auch aktuellen) Team im Pfarrbüro. Ich war sehr willkommen und habe positiv kritische und wohlwollende Gespräche geführt, insbesondere mit Herrn Kästel und Herrn Groß. Alle waren bedacht, Lösungen zu finden und sei es, den Hof aufzureißen, um ein Starkstromkabel zu verlegen. Dritte, wie Marcus Ackermann von der Zimmerei nebenan, packten tatkräftig mit an, um die zwei Konvektomaten ins Trockene zu wuchten. Irgendwoher wurde eine Ameise besorgt. Die Fa. Groß stand quasi Gewehr bei Fuß, um diese auch anzuschließen. Zwischen all dem wuselte teils mitleidend, teils begeistert und am Ende glücklich, als es endlich losgehen konnte, Pfarrer Paul.
Der neue Standort steht stabil da. Es war ein guter Anfang und er entwickelt sich zunehmend. Wenn ich all die Schwierigkeiten, auch was so nebenbei aufschlug, zurückbetrachte, ist es ein schöner Erfolg, der auch durch die Verantwortlichen in der Gemeinde mit erreicht wurde. Das dort Willkommen sein war auch immer die Ermutigung für mich, weiter zu machen und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Der Bohrkern aus dem Wandloch für den Starkstrom, steht in meinem Büro und erinnert mich daran.
Allen, die etwas zu dem Erfolg beigetragen haben, meinen herzlichen Dank und ein „Vergelt’s Gott“!
Auf bald!
Ihr
Robert Austerschmidt
(MMS Bezirk Speyer)