Das Brot ist neben dem Kreuz das größte Symbol des christlichen Glaubens. Das ist nicht verwunderlich: Es gibt im Deutschen das Wort „Kumpan” für einen Menschen, der mir im Alltag verbunden ist, der die gleichen Erfahrungen mit mir macht, die gleiche schwere Arbeit zu leisten hat, der mit mir so vieles teilt, was der Tag bringt. Das Wort kommt vom Lateinischen: conpanis und bedeutet also ein Mensch, der mit mir durch das tägliche Brot verbunden ist, oder um es noch wesentlicher zu sagen: Er ist Mit-Brot, er ist mir Brot, ich bin ihm Brot.
Auch im Französischen gibt es dieses Wort: copain, es meint den Menschen, der sich aus allen anderen heraushebt und der mir in Freundschaft verbunden ist, einen Menschen, der mir viel bedeutet, der mir so notwendig ist wie das tägliche Brot.
Ich glaube, daß wir von daher einen neuen Zugang zur Eucharistie bekommen könnten: Wir sind alle einander „Kumpane”, „copains”, Menschen, die einander Brot sind, die einander in Glaube, Hoffnung und Liebe nötig haben wie das tägliche Brot. Und diese Erfahrung übersteigt eine bloß menschliche Annahme. Wir sind das füreinander, weil Jesus Christus unser Kumpan ist, unser copain, Gott und Mensch, der mit uns unser Leben teilt, der uns sein Leben mitteilt als Brot für das Leben der Welt.
Von dieser Brotfeier könnte sich eine neue Welt aufbauen: Zwei oder drei sind in Christus versammelt und lernen sich von Christus her neu verstehen, eben als „Kumpane“. Um diesen kleinen Kreis herum können sich neue Kreise bilden, bis die ganze Welt erfaßt ist.
Anton Rotzetter
„Zwei oder drei sind in Christus versammelt und lernen sich von Christus her neu verstehen“ –
Anbei ein Gottesdienstentwurf für Ihren Hausgottesdienst