In Deutschland wird Erntedank traditionell am ersten Oktobersonntag gefeiert. In diesem Jahr ist dies das Wochenende von 2./3. Oktober. Die Altäre sind geschmückt. In unseren Kirchen werden Brot, Obst, Gemüse, Getreidegarben, Wein und Blumen vor dem Altar aufgebaut, gesegnet und dem Schöpfer für die guten Gaben gedankt.
Erntedankaltar der Kirche St. Peter und Paul in Geinsheim, Erntedankfest 2021
Erntedankaltar der Kirche St. Michael in Duttweiler, Erntedankfest 2021
Im Erntedank klingt das Lied der Vögel unter dem Himmel, der Jubel der Kreatur: Der himmlische Vater versorgt uns. Ein Preislied auf den Schöpfer, der alles herrlich regiert. Ein Staunen, ein Choral in den höchsten Tönen, über die Wunderwerke Gottes, die unbeschreibliche Weisheit seiner Schöpfung, über die Fülle und den Reichtum seiner Gaben, die Schönheit der Lilien auf dem Feld, über den Überfluss an Gutem, von dem wir leben, gut leben, nicht nur unser Dasein fristen, sondern die Fülle haben, ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß an Gottesgaben.
Erntedank lässt uns danken. Lässt uns aber auch verstehen: Es ist nicht selbstverständlich, dass wir satt werden, dass wir im Überfluss leben können. Erntedank bedeutet den Dank an Gott für alle Gaben. Erntedank lässt uns aber auch die Bitte vor Gott tragen, dass alle Menschen genug von den Früchten der Erde erhalten, damit alle Menschen „Danke!“ sagen können. Erntedank ist für uns Christen Vermächtnis (Brauchtum) und Auftrag zugleich.