Alle Evangelien der Bibel berichten davon, dass Jesus sich den Kranken zuwandte und sie heilte. Er wollte ihnen nahe sein, sie trösten und stärken.
Im 5. Kapitel des Jakobusbrief heißt es: “Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten.” (Jakobusbrief 5,14-15)
Jakobus trägt somit den Ältesten der Gemeinde die Sorge für die Kranken auf. Diese Zuwendung hin zu den Hilfsbedürftigen hat er durch Jesus Christus selbst erfahren. Der Herr hatte ein Herz für die Armen und die Kranken, ihnen unter anderem galt seine Sorge. In zahlreichen Begegnungen wendet er sich Menschen mit Gebrechen zu, rührt sie an und in dieser Berührung liegt Heil und ein Neubeginn in der Kraft Jesu.
Die Kirche hat diese Zuwendung Jesu als ihren Auftrag von Anbeginn verstanden und, wie Jakobus es in Erinnerung ruft, die Menschen mit der Kraft Jesu in der Krankensalbung in Berührung gebracht.
In unserer Pfarrei wird das Sakrament der Krankensalbung in unterschiedlichen Formen und zu verschiedenen Anlässen gespendet.
Krankheit, Alter, Sterben.
Im Neuen Testament erhoffen sich die Menschen von Jesus Christus Heilung von körperlichen Schmerzen und Befreiung von seelischen Leiden. Das Sakrament der Krankensalbung will die Zuwendung Gottes auch heute sichtbar und spürbar machen und ist ein wichtiger Bestandteil bei der Begleitung von kranken, alten und sterbenden Menschen.
Mit der Chrisam-Salbung bei der Taufe und bei der Firmung stärkt Gott den Menschen auf seinem Weg durch das Leben und verleiht ihm eine Würde, die von Krankheit oder Tod nicht beeinträchtigt werden kann. Daran werden wir bei der Krankensalbung erinnert, und durch die Salbung der Stirn und der Hände mit dem heiligen Kranken-Öl wird die Stärkung erneuert.
Die Salbung von Kranken
Die Krankensalbung ist nicht nur das Sakrament derer, die sich in äußerster Lebensgefahr befinden oder unmittelbar vor dem Tod stehen. Die Krankensalbung will gerade nicht als Schlusspunkt einer schweren Krankheit, als „letztes Mittel“ oder als „letzte Ölung“ verstanden werden.
Die Krankensalbung kann bereits an den Anfang eines Krankheitsverlaufes gesetzt werden. Sie will das Sakrament der Stärkung sein, das beispielsweise vor einer größeren Operation, bei einer ernsthaften Erkrankung oder bei zunehmender Altersschwäche empfangen werden kann, und zwar durchaus mehrmals im Leben.
Die Salbung von alten Menschen
Alten Menschen, die sehr geschwächt sind und deren Kräfte zusehends nachlassen, kann die Krankensalbung gespendet werden, auch wenn keine ernsthafte Erkrankung vorliegt.
Die Salbung von Sterbenden
Das Sakrament der Krankensalbung kann – wenn möglich in Verbindung mit den Sakramenten der Buße und der Kommunion – auch Vorbereitung und Stärkung für den Weg des Sterbens sein. Wenn der Mensch vor den letzten irdischen Stunden steht, ist es wichtig für ihn, um diese Stärkung zu wissen, innerlich aufgerichtet zu werden und zu spüren, dass Gott ihm beisteht.
- Das Sakrament der Versöhnung verleiht dem Sterbenden die Gewissheit, dass Gott vergangene Schuld vergibt.
- Die Krankensalbung schenkt die Erfahrung, auch und gerade im Sterben von Gott aufgerichtet zu werden.
- Und die Kommunion soll auf dem Weg, der durch den Tod zum Leben bei Gott führt, eine geistliche Wegzehrung sein.
Wenn ein sterbender Angehöriger von Ihnen den Wunsch hat, eines oder mehrere dieser Sterbesakramente zu empfangen, melden Sie sich bitte zur Terminvereinbarung im Pfarramt.
Was ist die „letzte Ölung“?
Früher wurde die Krankensalbung oft als „letzte Ölung“ bezeichnet und häufig erst in unmittelbarer Todesgefahr gespendet. Viele Kranke meinen, ihr letztes Stündlein habe geschlagen, wenn plötzlich von der „letzten Ölung“ die Rede ist. Da dieses Verständnis dem Sinn der Krankensalbung als Sakrament der Stärkung widerspricht und zu Missverständnissen führt, wird die Bezeichnung „letzte Ölung“ heute nicht mehr verwendet.
Die Krankensalbung will gerade nicht den Kranken vorzeitig dem Tod überantworten, sondern möchte ihm Stärke, Hoffnung aus dem Glauben und Zuversicht schenken und die besondere Nähe Gottes gerade in Krankheit und Leid zusagen.
Sie wünschen die Krankensalbung?
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen den Wunsch haben, die Krankensalbung zu empfangen, melden Sie sich bitte zur Terminvereinbarung im Pfarramt.
In dringenden Fällen – Notfallnummer
In dringenden Fällen, wenn das Pfarrbüro nicht mehr besetzt ist:, wählen Sie bitte: 0151 / 148 798 30
Mit welchem Öl wird der Kranke gesalbt?
Das Krankenöl besteht aus Olivenöl und Rosenöl. Das für die Krankensalbung bestimmte Öl wird vom Bischof bei der Chrisam-Messe (am Montag in der Karwoche) im Dom geweiht und dann in die Pfarreien gebracht.
Krankensalbung im Gottesdienst
In einigen unserer Gemeinden wird jährlich ein ausdrücklicher Seniorengottesdienst gefeiert, in dessen Rahmen die Krankensalbung empfangen werden kann. Termine finden Sie im Pfarrblatt.
Weitere Gottesdienste mit Krankensalbung finden Sie hier:
- Alten- und Pflegeheim Paul-Gerhardt-Haus.
- Seniorenheim Haardtblick, Neustadt.
- Im Krankenhaus Marienhaus Klinikum Hetzelstift gibt es ein eigenes Seelsorgerteam, das nach Möglichkeit alle Patientinnen und Patienten besucht, um Ihnen eine Gesprächsmöglichkeit zu bieten. Wenn Sie einen Besuch oder das Sakrament der Krankensalbung, es wird am Krankenbett gespendet, wünschen, wenden Sie sich bitte an die Schwestern und Pfleger der jeweiligen Station, oder direkt an die Klinikseelsorge:
- Peter Nikolaus, Dipl. Theol., Telefon 0 63 21/8 59-82 06
- Pater Friedhelm Knapp, Telefon 0 63 21/8 59-82 08
Da die Krankensalbung eine heilsame Begegnung mit Christus darstellt und einen Menschen stärken soll auf dem schweren Weg von Krankheit und Gebrechlichkeit, empfiehlt es sich, sie auch Sterbenden nicht vorzuenthalten. Das ist im Gegenteil ein wichtiger Dienst, den wir tun können: Menschen in Kontakt mit Christus bringen, der unser Heil will.
Aus diesem Grund ist es aber leider nicht möglich, bereits Verstorbenen die Krankensalbung zu spenden. Dennoch ist es wichtig, dass wir uns am Sterbebett versammeln, um für einen geliebten Menschen zu beten und ihn auf seinem letzten Weg, dem Himmel entgegen, durch unsere Fürbitte und den Segen zu begleiten. Dazu nehmen Sie bitte Kontakt mit unseren Priestern auf.
Weitere Informationen zur Krankensalbung
Den Ablauf der Feier finden Sie im Gotteslob unter der Nummer 602.